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REGIO SISSACH – GELTERKINDEN BASEL LIESTAL

dipl. Naturarzt NVS kant. approb.
Homöopath, Phytotherapeut, Heilpraktiker, Komplementärmedizin-Therapeut NVS Gesundheitspädagoge
Praxis Regio Sissach - Gelterkinden
Praxis Basel-Stadt
Telefon 077 222 88 30

Colon irritabile

Reizdarm (genauer Reizdarmsyndrom, irritables Colon, Colon irritabile, nervöser Darm)

REIZDARM - GANZHEITLICH BEHANDELN

Besonders häufig kommt der Reizdarm zwischen dem 20. bis 40. Lebensjahr vor. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Der Reizdarm kann mit einer erhöhten Sensibilität des Darms auf Reize, wie Nahrung, Stress und Hormone erklärt werden. Helfen können richtige Stuhl- und Ernährungsgewohnheiten mit regelmäßigen stressfreien Mahlzeiten sowie einer individuell bekömmlichen Speisenauswahl.

Definition

Beim Reizdarm (genauer Reizdarmsyndrom, irritables Colon, Colon irritabile) handelt es sich um funktionelle Störungen des Darms ohne organische Veränderungen mit krampfartigen Schmerzen, Veränderungen des Stuhlgangs von Verstopfung (bleistiftdünne oder schafskotartige Stühle) bis zu Durchfällen, jedoch ohne Blut im Stuhl.

Symptome des Reizdarms

Patienten mit einem Reizdarmsyndrom leiden oft Monate oder Jahre unter ihren Beschwerden. Als Symptome geben sie mitunter an:

  • Völlegefühl
  • Übelkeit, Brechreiz
  • dumpfe oder brennende, meist mittelstarke Schmerzen im Bereich des Oberbauches
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Häufig nehmen die Beschwerden abends ab, können im Stehen zunehmen.

Die Weisheit der Sprache weist uns auf den Zusammenhang von Darm und Psyche hin: Einige kennen sogar aus eigener Erfahrung, z.B. vor Prüfungen, dass sie Schiss gehabt haben, also sich fast vor Angst in die Hose gemacht haben. Hier zeigt offenbart sich die Wirkung des vegetativen Nervensystems auf den Darm.

Auf einen Reizdarm können hinwiesen:

  • Schmerzen oder Missempfindungen, die nach dem Stuhlgang besser werden,
  • ein Wechsel von Durchfall oder Verstopfung ohne dass Blut abgeht,
  • ein aufgeblähter Bauch, Abgehen von Blähungen oder Aufstoßen,
  • Stuhlgang mehr als dreimal täglich oder seltener als dreimal pro Woche,
  • ein wässriger oder sehr harter Stuhl sowie
  • veränderte Stuhlgewohnheiten

Achtung: Wenn plötzlich starke Veränderungen des Stuhlgangsverhaltens auftreten, kann das auf eine organische Erkrankung hinweisen. Die Beschwerden müssen dann vom Arzt oder Therapeuten abgeklärt werden!

Zu den typischen Symptomen des Reizdarm-Syndroms gehören

  • abnorme Stuhlfrequenz
  • abnorme Stuhlkonsistenz
  • Abgang von Schleim
  • Blähungen oder das Gefühl eines aufgetriebenen Bauches

Ein Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass Reizdarm-Patienten im Durchschnitt 7 Tage pro Monat mit 2 Beschwerdeschüben pro Tag mit Dauer von je einer Stunde unter dem Reizdarm-Syndrom leiden. Das bedeutet, dass der Leidensdruck der vom Reizdarm-Patienten im Allgemeinen recht hoch ist.

Je nachdem, welche Symptome beim Reizdarm-Syndrom im Vordergrund stehen unterscheidet man

  • den Verstopfungstyp,
  • den Durchfalltyp,
  • den alternierenden Typ (Durchfall und Verstopfung im Wechsel) und
  • sonstige, schwer einzustufende Verläufe.
  • Dabei durchlaufen 75 % der Patienten im Verlauf der Krankheit verschiedene Subtypen des Reizdarm-Syndroms.

Ursachen des Reizdarms

Bei nicht wenigen Patienten mit einem Reizdarm liegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor. Häufig hervorgerufen werden diese durch Milch oder Milchprodukte, weizenhaltige Erzeugnisse, Hühnereier, Kaffee, Schokolade, Nüsse oder Zitrusfrüchte.

Viele Faktoren können an der Entstehung eines Reizdarm-Syndroms beteiligt sein. Hierzu gehören u.a.:

  • genetische Faktoren,
  • das Immunsystem,
  • Umweltfaktoren,
  • Infektionen,
  • psychosoziale Faktoren und
  • das Nervenssystem.

Welche Rolle spielt Stress beim Reizdarm-Syndrom?

60 % der Frauen und 40 % der Männer sind der Ansicht, dass ihr Reizdarm-Syndrom durch Stress ausgelöst wird. Tatsächlich lässt sich der Darm direkt über die Psyche beeinflussen. In einem Experiment an Medizinstudenten hat man beobachtet, dass die Darmaktivität deutlich steigt, wenn man einem Patienten sagt, dass bei ihm Darmkrebs entdeckt wurde. Klärt man ihn später über die Fehldiagnose auf, beruhigt sich die Darmaktivität wieder. Es gibt also einen engen Zusammenhang zwischen Emotionen und Darm. Hierzu ein weiteres Experiment: Reizt man den Darm, so empfindet der Mensch den Schmerz stärker, wenn er gerade unter Stress steht, als wenn er entspannt ist. Dies ist eine ganz normale körperliche Reaktion, wie sie auch beim Gesunden und nicht nur beim Reizdarm-Syndrom auftritt. Inzwischen sind die genauen Hintergründe dieser Reaktion sehr gut aufgeklärt.

Stress bewirkt, dass die Nahrung schneller den Darm passiert, die Häufigkeit des Stuhlgangs steigt und die Empfindlichkeit des Verdauungstraktes gesteigert wird. Bei einem Teil der Patienten mit einem Reizdarm-Syndrom reagiert der Körper stärker auf Stress.

Dies lässt sich physiologisch nachweisen. Infolgedessen reagiert auch der Darm empfindlicher auf Stress. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Traumata die Stressreaktion verändern können. Bei Mäusen konnte gezeigt werden, dass durch ein Trauma in der frühen Kindheit (Entzug der Mutter) es zu Veränderungen verschiedener Faktoren im Darm kommt, die bis ins Erwachsenenalter nachweisbar sind. So erhöhte das Trauma die Durchlässigkeit der Darmwand, es traten mehr Entzündungszellen auf und die Zahl der Mastzellen im Darm war erhöht. Mastzellen sind Teil des Abwehrsystems, haben Histamin gespeichert und spielen bei bestimmten Allergien eine wichtige Rolle. Auch Stress erhöht die Durchlässigkeit der Darmwand. Traumata und Stress haben einen massiven Einfluss auf den Verdauungstrakt.

Bei Patienten mit einem Reizdarm-Syndrom findet man im Dickdarm eine Vermehrung nervennaher Mastzellen. Die Zahl der Mastzellen korreliert dabei mit der Intensität der Beschwerden beim Reizdarm-Syndrom. Mastzellen spielen also bei der Entstehung der Symptome beim Reizdarm-Syndrom eine ganz wichtige Rolle. Stress vermehrt die Zahl der Mastzellen und setzt vermehrt Botenstoffe (Histamin und Serotonin) aus den Mastzellen frei. Diese Botenstoffe wiederum führen zu einer Veränderung der Darmmotorik, der Darmdurchlässigkeit, der Sensibilität usw. und führen so zu Symptomen des Reizdarm-Syndroms wie Durchfällen und gesteigerter Stuhlfrequenz.

Das zeigt, dass die Störungen beim Reizdarm-Syndrom auf unterschiedlichen Ebenen liegen können. So gibt es Patienten mit Reizdarm-Syndrom, die gesteigert auf Stress reagieren, es gibt Reizdarm-Patienten, die vermehrt Mastzellen haben, und es gibt Patienten mit Reizdarm-Syndrom, die belastende Situationen und Stress kognitiv anders verarbeiten. All diese Veränderungen können zu den Symptomen des Reizdarm-Syndroms führen.

Ein Patient mit einem Stress-assoziierten Reizdarm-Syndrom hat nicht unbedingt mehr Stress als ein gesunder Mensch. Es kann auch seine Reaktion auf Stress verändert sein.

Zusammenfassung Stress und Reizdarm-Syndrom

  • Stress verändert auch beim Gesunden Funktionen im Verdauungstrakt.
  • Stress fördert bei vielen Patienten die Symptome des Reizdarm-Syndroms.
  • Die Reaktion auf Stress ist bei Patienten mit Reizdarm-Syndrom verstärkt.

Untersuchung beim Reizdarm

Der Reizdarm ist eine Ausschlussdiagnose. Bevor ein Reizdarm diagnostiziert wird, muss also sichergestellt werden, dass keine andere Erkrankung hinter den Beschwerden steckt. Durch gezielte Diagnostik sind organische Krankheiten auszuschließen. Bei der klinischen Untersuchung tastet der Arzt häufig die Haut über dem Bauch wie auch in der Lendengegend kühl bis kalt. Der Dickdarm ist beim Reizdarmsyndrom auffällig oft verspannt bzw. verhärtet, in seinem Verlauf tastbar und meist im rechten und linken Unterbauch druckempfindlich.

Ganzheitliche Therapie beim Reizdarm

Oft konnte dem Menschen erst geholfen werden, als die Seele in Ordnung gebracht wurde.Dies spiegelt den ganzheitlichen Ansatz der Ordnungstherapie wider.

Ernährung beim Reizdarm

Eine gesunde Lebensordnung, insbesondere individuell bekömmliche Lebensmittel sind von grundlegender Bedeutung.

Gegebenenfalls kann eine Fastenphase oder ein Reis-Tag den Darm beruhigen.

Bei Verstopfung steht eine ballaststoffreiche Ernährung im Vordergrund, d.h. mehr Obst, Salat, Gemüse, Vollkorn, dazu genügend trinken. Auch 1-3 Esslöffel Weizenkleie pro Tag mit ausreichend Flüssigkeit dazu sind zu empfehlen.

Bei durchfallartigen Stühlen kommen eher leicht stopfende Speisen wie Reis, Kartoffeln, Hafergerichte und Bananen in Frage.

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten muss ggf. eine Such-Diät zur Identifikation beschwerdeauslösender Nahrungsmittel erfolgen. Gegebenenfalls ist eine qualifizierte Ernährungsberatung durchzuführen.

Weitere Tipps rund um die Ernährung

Reichlich gedünstetes Gemüse und Vermeiden blähender Lebensmittel mit Orientierung an den Richtlinien der Hayschen Trennkost sind erfolgsversprechend.

Das Trinken von gut warmen Flüssigkeiten sowie äußerlich Wärme auf den Bauch durch feuchtheiße Oberbauchwickel entspannen und lindern die Beschwerden.

Bauchmassage

Eine sanfte Bauchmassage um den Nabel herum in kreisenden Bewegungen wirkt wohltuend auf den Darm. Dabei im Uhrzeigersinn kreisen (Wenn man sich vorstellt, dass jemand von vorne auf den Bauch schaut liegt die 12 am Rippenwinkel oben, die 6 unten am Schambein.) Jeder spüre selber am Bauch die druckempfindlichen Punkte auf und massiere diese sanft. 

Mikrobiologische Therapie

Durch gesunde Ernährung und Präparate, die helfen die gesunde Darmflora aufzubauen, werden die Reizdarmbeschwerden oft wesentlich besser.

Physikalische Therapie

Lokale Wärme wie feuchtheiße Leibwickel hilft zu entspannen.

Bewegungs-, Entspannungs- und Atemübungen wirken sich positiv aus.

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie von Bauchkranz und Sonnengeflecht (Solarplexus) sowie der Schilddrüse zur vegetativen Umstimmung helfen, wie auch Neuraltherapie in Akupunkturpunkte besonders Dickdarm 4 und weitere nach individueller Symptomatik und Konstitution.

Phytotherapie

Die Phytotherapie hält eine Fülle von Möglichkeiten bereit, von denen hier nur einige genannt seien: Kamillenblüten, Pfefferminzblätter, Gelbwurz (z. B. Curcu-Truw, Bilagit mono Kapseln oder Curcumen Kapseln), Schöllkraut (z. B. Gallopas novo Filmtabletten).

Die homöopathische Behandlung

In einer ausführlichen Anamnese (Krankengeschichte) versucht der Homöopath, den Patienten als Ganzes in all seinen Lebensbereichen zu erfassen und alle Symptome und bisherigen Erkrankungen zu ordnen. Anhand dieser Gesamtheit der Symptome, wird anschließend das homöopathische Mittel bestimmt, das in seinem Arzneimittelbild die besteÜbereinstimmung mit den Symptomen des Patienten aufweist. Eine homöopathische Behandlung von chronischen Krankheiten wird auch als Konstitutionsbehandlung bezeichnet.

Akupunktur

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre.

Wichtig

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen!